Spielen ist ein universelles Phänomen, das in allen Kulturen und Altersgruppen zu finden ist. Von Kindern, die in Gärten toben, bis hin zu Erwachsenen, die Brettspiele oder Videospiele genießen – die Leidenschaft fürs Spielen begleitet uns ein Leben lang. Doch warum spielen wir eigentlich? In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Gründe und die Bedeutung des Spiels in unserem Leben.
Die Natur des Spiels
Das Spiel ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis. Schon in der frühen Kindheit beginnen wir zu spielen, und es bleibt ein zentraler Bestandteil unseres Lebens.
Spielentwicklung
Für Kinder ist das Spielen maßgeblich für ihre Entwicklung. Denn durch das Spielen erkunden Kinder die Welt, oben soziale Interaktion, entwickeln ihre Sprache und können ihre Kreativität ausleben. Es ist eine Art des Lernens, die sowohl Spaß macht als auch lehrreich ist.
Funktionsspiele Im Alter von 0-2 Jahren spielen Kinder beispielsweise mit Rasseln und gleichzeitig beginnt für Eltern das "Heb-auf-Spiel". Dadurch lernen Kinder die Welt kennen, und finden heraus, wie die Dinge funktionieren und wozu sie zu gebrauchen sind.
Konstruktionsspiel Das Konstruktionsspiel ist die zweite Spielform, die ein Kind erlernt. Es baut auf dem Funktionsspiel auf: Nachdem das Kind die verschiedenen Materialien und deren Funktionen
erkundet hat, ist es nun in der Lage, gezielt mit diesen Materialien zu arbeiten und eigene Konstruktionen zu schaffen. Beim Bauen mit Legosteinen, Bauklötze stapeln oder Kneten werden vor allem kognitive Fähigkeiten geschult.
Rollenspiel Kleinkinder ahmen beim „So-tun-als-ob-Spiel“ Verhalten nach, das sie sich meist von den Eltern abgeschaut haben. So wird beispielsweise im Sandkasten mit verschieden Formen ein Kuchen gebacken. Dadurch lernen Kinder nicht nur, was es später mal braucht um diese Handlungen durchzuführen, sondern sie setzten sich auch mit Rollen- und Rollenerwartungen auseinander. In der Interaktion mit anderen Kindern werden sprachliche Kompetenzen und die Fähigkeit, Probleme zu lösen und Kompromisse einzugehen, trainiert.
Regelspiel Regelspiele wie "UNO" vermitteln gewisse Regeln und ein fest definiertes Ziel. Hier werden kognitive und feinmotorische Kompetenzen trainiert. Zudem wird die Frustrationstoleranz geschult, wenn man das Spiel verloren hat.
Bewegungsspiel Bewegungsspiele haben meist, wie das Regelspiel, festgelegte Regeln. Durch Spiele wie " Die Reise nach Jerusalem" oder beim Fangen, werden vor allem die Koordination, die Kraftdosierung, die Verbesserung des Gleichgewichtes und die Wahrnehmung gefördert.
Andere Länder - andere Spiele?
Hier ein paar interessante Fakten und Anregungen aus anderen Ländern:
Südafrika Für das Spiel „Dithwai“ aus Lesotho benötigt man lediglich Sand und Steine. Alle Mitspielenden bauen sich einen kleinen „Stall“ aus Sand und legen dort zehn Steine hinein. Ein Kind beginnt, indem es sagt: „Ich prüfe mein Vieh“ und mustert seine Steine aufmerksam. Anschließend muss es sich die Augen verdecken, während die anderen Mitspieler jeweils einen Stein wegnehmen und in ihren eigenen Stall legen. Das Kind, das an der Reihe ist, versucht dann, seine Steine wiederzufinden. Am Ende gewinnt das Kind, das die meisten Steine zurückhat.
Afghanistan
Hier ist das Spiel „Torwächter“ sehr beliebt. Dazu stellen sich alle Mitspielenden mit gespreizten Beinen im Kreis auf, sodass sich die Füße berühren. Ein Kind steht in der Mitte und versucht, den Ball durch die Beine der anderen zu schießen. Wer es nicht schafft, rechtzeitig die Beine zu schließen und den Ball stoppt, scheidet aus.
Südamerika Ein sehr beliebtes Spiel in Südamerika ist die „Piñata“. Dabei handelt es sich um eine aus Pappmaché gefertigte Figur, die mit Süßigkeiten gefüllt ist. Diese Figur kann entweder selbst gebastelt oder gekauft werden. Sie wird aufgehängt, und die Mitspielenden dürfen nacheinander mit verbundenen Augen mit einem Stock darauf schlagen. Sobald die Figur zerbricht, dürfen alle Kinder die herabfallenden Süßigkeiten einsammeln.
Das Leben Ist ein Spiel
"Es entspannt total, wenn man dann auch merkt, dass unsere ganze Kultur auf Spielen basiert. Dass das alles erfundene Ordnungen sind mit regulativen Ideen. […] Also Spiel ist eben da zum einen eben Adaption, ich kann mich anpassen an etwas, aber genauso ist das Spannende halt und das Innovative, Kreative, etwas zu variieren. Und das kann Spiel alles. Von daher: Ja, für mich ist also das Leben auch als Spiel zu betrachten." – Prof. Dr. Jens Junge
Laut Spielforscher Prof. Dr. Jens Junge sind Spiele ein Dialog mit der Welt, und wir verstehen diese Welt am besten, wenn wir spielerisch agieren. Spielen geschieht in vielfältiger Form: sei es durch Gedanken, körperliche Aktivitäten oder das Spielen eines Instruments. Die Vorstellung, das Leben als ein Spiel zu betrachten, kann eine Erleichterung sein.
Wo können Sie das Leben wie ein Spiel sehen? :)
Im Zentrum Mensch werden Kinder unter anderem auch in ihrer Spielentwicklung gefördert.
Quellen:
Spielen - die beste Förderung fürs Kind | kindergesundheit-info.de Was spielen Kinder in anderen Ländern? | kindersache
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